Harfenlexikon

Die Konzertharfe — romantische Zauberklänge

Musik: Vers la Source dans le Bois [Marcel Tournier]  Interpretin: Isabelle Pampuch

Speziell für das romantische Sinfonieorchester zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand diese größte Form der Harfe (bei Wagner werden bis zu sechs davon benötigt!), aber für viele ist sie heute die Harfe überhaupt und wird daher oft auch 'Konzertharfe' genannt. Sie hat einen wunderbaren warmen und vollen Klang, einen riesigen Tonumfang wie kaum ein anderes Instrument (fast 7 Oktaven!) und ihre Kraft füllt jeden Raum mit ihrer einzigartigen – fast mystischen – Atmosphäre.

Halbtöne bereiten ihr keine Probleme, denn sie kann mit ihren Fuß-Pedalen jeden Ton zweimal um einen Halbton verändern und so jede denkbare Tonart erzeugen. Wenn das Pedal gar nicht getreten ist, erklingt die A-Saite als As, auf die Hälfte getreten als A und bis unten getreten erklingt ein Ais.

Ihre Stärke ist die Musik der Romantik: perlende Klänge mit vielen Tonartwechseln und rauschenden Akkordkaskaden, flüsternd hoch und donnernd tief — das kann nur sie! Aber dafür ist sie auch sehr schwer zu spielen, denn die dicken und hart gespannten Saiten erfordern eine immense Fingerkraft. Klassische Originalmusik im wortgenauen Sinn gibt es wenig für sie: die bekannten klassischen Komponisten haben sie in ihren Solokompositionen wenig beachtet und ihr Originalrepertoire besteht daher vor allem aus romantischen und neuzeitlichen Kompositionen.

Sie ist die teuerste Harfe von allen und schwer zu transportieren, denn sie ist bis zu zwei Meter hoch und um die 40 kg schwer. Da muss man sich schon fast das Auto nach der Harfe aussuchen! Aber wer sich in die Konzertharfe verliebt hat, geht eine Liebe fürs Leben ein, das ist sicher!