Harfenlexikon

Geniale Vielfalt bei kleinem Gewicht

Einfachpedalharfe
Musik: Polka [Trad.]  Interpret: Peter Stahl

Sie ist die Harfe des Alpenraumes, und daher wird die Einfachpedalharfe oft auch Volks- oder Tirolerharfe genannt. Bei ihr werden die Halbtöne durch Fußpedale eingestellt, und die Hände können bei Tonartveränderungen auf den Saiten bleiben, weil sie keine Halbtonklappen bedienen müssen.

Die Einfachpedalmechanik hat prinzipiell die gleiche Wirkungsweise wie die Klappen der Keltischen Harfe, und da auf einem Pedal alle gleichnamigen Töne gleichzeitig verändert werden, geht das Umschalten noch schneller. Einen Haken gibt es jedoch – es funktioniert jetzt nicht mehr, in einer Stimmung z.B. unten ein C und oben ein Cis spielen zu können. Das kann nur die Keltische Hakenharfe. Es ist aber auf der Einfachpedalharfe auch nicht unbedingt mehr nötig, da Tonwechsel auch zwischendurch schnell vollzogen werden können.

Der aus der Einfachpedalmechanik gewonnene Tonartenvorrat (von Es-Dur bis E-Dur) reicht für sehr viele Musikrichtungen völlig aus. Ihr Klang ist obertonreich und strahlend und jede Stilrichtung klingt auf ihr gut: keltische ebenso wie klassische, moderne, alpenländische und jazzige Musik. Nur für die speziellen Harfenkompositionen der späten Romantik fehlen ihr oft weitere Halbtöne (vor allem enharmonische, z.B. es und dis für harmonisch raffinierte Arpeggios) und der passende weiche, dunkle Klang.

Sie ist etwa 1,70 m hoch und wiegt zwischen 15 und 20 kg. Damit ist sie wesentlich leichter zu transportierenn als die Konzertharfe und bietet dennoch fast die gleichen Möglichkeiten. Ihre Vorteile sind ihre Handlichkeit und ein im Vergleich zur Konzertharfe moderater Preis. Im österreichischen und süddeutschen Raum gibt es eine große Anzahl von Harfenbauern, die oft schon in vielen Generationen diese Instrumente mit hoher Handwerkskunst und großer Liebe herstellen.